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HEERWESEN

   Servianische Verfassung
   2. Punischer Krieg
   Marius
   Kaiserzeit
   Beginn des 3. Jhds.

Soldaten
    Ordines
    Offiziere und Chargen
    Truppen Offiziere

Feldzeichen

Waffen
    Schutzwaffen
    Angriffswaffen

Kleidung

Gepäck

Verpflegung

Ehrenzeichen und Auszeichnungen

Lager

Aufstellung

Festungskrieg

 

I) Servianische Verfassung

Wehrdienst  17.- 46. Lebensjahr für Felddienst,   - 60. Lebensjahr für Landsturm

   21 Tribus stellten 84 centuriae = 8.400 Mann

   Legio:  6 Glieder tiefe Phalanx - vorne und seitwärts leichtbewaffnete rorarii oder velites (Plänkler).

   Kavallerie an den Flügeln.

II)  2. Punischer Krieg 

Bürgerheer und Heer der socii

     exercitus consularis: 2 legiones (8.400) mit 600 Berittene und fabri

     Manipulartechnik (mehr Beweglichkeit):

     Durch Zwischenräume kann von hinten Verstärkung vorgezogen werden.

      1. acies: 1.200 Mann     _  _  _  _  _  _  _  _  _  _    

      2. acies: 1.200 Mann       _  _  _  _  _  _  _  _  _                   

      3. acies:    600 Mann    _   _  _  _  _  _  _  _  _  _

      1. acies:   10 manipuli (pili) zu 2 centuriae, 6 Mann tief:   hastati

      2. acies:   10 manipuli (pili) zu 2 centuriae, 6 Mann tief:   principes

      3. acies:   10 manipuli (pili) zu 2 centuriae, 3 Mann tief:  triarii   (res venit ad triarios:  höchste Gefahr)

         1 Manipel = 2 Zenturien zu je 60 Mann      (1 Zenturie:  10 Mann nebeneinander + 6 Mann tief)

         Vor den acies standen 1.200 velites (Plänkler) und die auxilia, an den Flügeln die socii und equites.

         Cohors:  je 3 hintereinanderstehende Manipel als eig. Abteilung (360 Mann)

III) Marius

1 legio = 10 cohortes (je 600 Mann) - 30 Manipel - 60 Zenturien

   Kampfaufstellung der Legion: acies triplex (n. Bedarf: acies duplex oder simplex) einheitl.  Bewaffnung.

   1. acies:     coh.IV.          coh.III.          coh.II.          coh.I.

   1. acies:              coh.VII.       coh.VI.                   coh.V.

   1. acies:     coh.X.         coh.IX.          coh.VIII.

   Alae: berittene Truppen (300 - 500 Mann), kleinere Abteilung:  turma - 3 decuriae

   Einführung des Söldnerheeres

IV) Kaiserzeit

Kaiser oberster Kriegsherr

     a)  9 Prätorianerkohorten: unter Tribunen (2 praefecti praetorio)    je 600 Mann

     b)  cohortes urbanae: unter praefectus urbi    je 1.000 Mann

     c)  7 cohortes vigilum: praefectus vigilum   je 1.000 Mann  (aus Freigelassenen)

     d)  Fremde Truppen  (Germani, Batavi...)  als Leibwachen   9 n. Chr.: (Varrusschlacht) abgeschafft.

V) Beginn des 3. Jhds.

    Pannonia superior: legio X. Gemina in Vindobona + legio XIV. Martia victrix in Carnuntum.

    Noricum: legio II. Italica in Lauriacum.

 

1. Soldaten

I)  a)  milites gregarii: Gemeine

    b)  Offiziere und Chargen

II) a)  milites gravis armaturae  (legionarii, pedites):  cives Romani

    b)  milites levis armaturae: 

    1. auxilia (Nichtrömer):  Hilfstruppen zu Fuß oder Pferd

        funditores: Schleuderer

        sagitarii:  Bogenschützen

    2. equites:  in turmae zu etwa 30 Mann  (Verfolgung und Aufklärung).

2. Ordines

    a)  tirones: Rekruten

    b)  milites: nach Fahneneid

    c)  veterani:  bewährte Aktive

    d)  evocati:  Ausgediente - doppelte Löhnung, befreit vom Schanzen (Gefreiter)

    Seit Augustus gab es ein stehendes Heer: Dienstzeit:  Legionär: 20;   Prätorianer: 16; Auxiliari: 25 Jahre.

3. Offiziere und Chargen

a) Dux:  nach gewonnener Schlacht von den Soldaten zum imperator ausgerufen, paludamentum (meist purpur gefärbter Mantel), Triumph, Leibgarde.

b) Höhere Offiziere: bilden den Stab und werden zum Kriegsrat (consilium) beigezogen, hatten nie als Gemeine gedient.

    1. Quaestor: Generalintendant (Geld, Sold, Verpflegung, Beuteverwertung) Stellvertreter und Vertrauter des

        dux; senatorischer Stand.

    2. Legati: Generaladjutanten: senatorischer Stand (legatus pro praetore: Labienus)

Tribuni militum: 6 in jeder legio - kleinere Führungsaufgaben, Verwaltungsgeschäfte.  Ritterstand

 

c)  Truppen Offiziere

1. centuriones, qui ordines ducunt   (60 in jeder legio) zum consilium beigezogen. Jeder Zenturie steht ein centurio vor. Abzeichen: vitis: Rebstock; höchster: primipilus.

2. praefecti equitum

3. praefecti sociorum

4. decurio: Führer einer decuria - entspricht dem centurio

5. praefecti castrorum: Lagerkommandant

6. optio: Feldwebel - konnte centurio vertreten

4. Feldzeichen 

Richtungspunkt im Schlachtgewühl

aquila:  Legionsadler - Feldzeichen der Legion - aquilifer

signum:  Feldzeichen des Manipels - signifer  (Unteroffizier)

vexillum:  an einer Querstange befestigtes Tuch für Sonderkommandos (vexillationes)

5. Waffen

1. arma (Schutzwaffen):

    a) scutum: der Schild, ¾ m breit, mehr als 1 m hoch, aus Holz, mit Kalbfell überzogen, mit Eisenbuckel in der Mitte, oben und unten Metall beschlagen.

    b) galea, cassis:  der Helm, aus Metall

    c) lorica:  Panzer, Lederkoller mit Metallplatten auch als Kettenhemd; für Offiziere Metallpanzer, kunstvoll geschmiedet und geschmückt.

2. tela (Angriffswaffen):

   a) pilum:  Wurfspeer, 2¼ m lang, mit hölzernem Schaft und darin bis zur Hälfte eingelassenem, ½ m langem, vorn spitzem Eisen; es war nicht gehärtet, bog sich also beim Auftreffen um und war so für den Gegner unbrauchbar.

   b) hasta: bis zu 4 m lange Stoßlanze

   c) gladius: ca. 60 cm lang, 8 cm breit, gerade, zweischneidig, spitz, ohne Korb, besonders zum Stoß verwendet und rechts getragen.

   d) pugio: Dolch, 18 - 28 cm lang und ca. 5cm breit

6. Kleidung

a)  tunica:  eine Art Hemd aus Wollstoff ärmellos oder mit kurzen Ärmeln

b)  sagum:  dem bis zum Knie reichenden Soldatenmantel aus Wollstoff

c)  caliga:  Halbstiefel aus Leder, Sohle benagelt. Strümpfe waren unbekannt.

7. Gepäck

Der miles gregarius trug Lebensmittel (cibaria) als Mundvorrat für einen halben Monat und die zur Zubereitung nötigen Geräte (vasa) mit sich: Kochgeschirr, Bratspieß (veru), Kochtopf aus Bronze, Becher; einen oder mehrere Schanzpfähle, Schanzkorb, Säge, Spaten, Axt, Riemen, Sichel, Kette, alles auf einer Holzstange auf der rechten Schulter (kein Tornister). In der Linken trug er das pilum, am linken Arm den Schild, der Helm hing vor der Brust. Gesamtbelastung etwa 40 kg beim impeditus (Soldat mit Gepäck). Vor dem Kampf wurden die sarcinae abgelegt, so dass der Soldat nun expeditus, ohne Gepäck kampfbereit, schlagfertig war. Das Trossgepäck der legio (impedimenta) umfasste Handmühlen, Zelte, Kriegsmaschinen und Waffenvorräte

8. Verpflegung

(cibaria) des Legionärs für 16 Tage:

11 kg Brot, Zwieback und Weizen, nicht ganz 2 kg Fleisch, bes. Speck oder Pökelfleisch, fast ½ kg Käse, 1/3 kg Salz, dazu Wein oder Essiglimonade, alles zusammen etwa 14 kg

9. Ehrenzeichen und Auszeichnungen

a)  donativum:

bei Thronbesteigung oder festlichem Anlass

b)  coronae

corona civica: Eichenkranz für die Rettung eines cives Romanus

corona vallaris, muralis: für die Ersteigung eines Lagerwalls oder einer Mauerkrone

corona navalis, classica, rostrata: für den, der als erster den Fuß auf ein feindliches Schiff setzte

Torques (Halsringe), fibulae (Spangen), armillae (Armbänder), phalerae (Medaillons)...weiters Befreiung von Diensten, Belobigungen in contione, Natural- und Geldgeschenke.

Triumphus:   die höchste militärische Auszeichnung war der Triumphzug, der vom Senat dem siegreichen, von seinen Soldaten zum imperator ausgerufenen Feldherrn bewilligt wurde: Der Sieger wartet auf dem campus Martius die Entscheidung des Senates ab, wird dann als Triumphator festlich empfangen, vom Senat, den Beamten und Priestern mit seinem Heer in die Stadt geleitet. Das Volk steht Spalier und feiert den Helden. Der Zug bewegt sich durch den Circus Flaminius, Circus Maximus, um den ganzen Palatin herum, dann die via sacra durch das forum Romanum bis zum Fuß des Kapitols. Voran werden die Beute, Bilder der eingenommenen Städte getragen, Gefangene, bes. die angesehenen Führer der Feinde, geführt. Der Imperator steht im Purpurgewand auf dem goldenen currus triumphalis, den 4 Schimmel ziehen, das Zepter in der Rechten, über seinem lorbeergeschmückten Haupt wird ein goldener Kranz gehalten. Kranz und Lorbeerzweige legt er auf dem Kapitol Jupiter zu Füßen. Das Heer folgt unter Jubel. Die Gefangenen werden zumeist in den nahen Kerker (Tullianum) geführt und getötet. In der Kaiserzeit erhält der Sieger statt des Triumphes, den nur der Kaiser feiert, die ornamenta triumphalia verliehen, er darf die dauernden Abzeichen des triumphators tragen, Purpurgewand und Lorbeerkranz. In Rom wurden auf der via triumphalis den Siegern zu Ehren Triumphbögen (arcus) errichtet (Titusbogen).

Ovatio: kleiner Triumph, bei der der Geehrte in der Beamtentracht, mit Myrtenkranz, in die Stadt reitet.

10. Lager: castra

viereckig mit 4 Toren, die von Türmen (turres) flankiert waren:

porta praetoria: zum Feind, für offizielle Anlässe, zum Ausrücken der Truppe auf das Schlachtfeld

porta decumana: gegenüber

porta principalis sinistra

porta principalis dextra.

11. Aufstellung

1. Keil (cuneus);

2. Kreis, Igel (orbis);

3. Schildkröte (testudo): beim Vorrücken gegen feste Stellungen - 1. Glied hielt die Schilde vor der Brust, die übrigen über dem Kopf.

12.  Festungskrieg

1. Belagerung:  

(obsidio, obsessio, circumvallatio)

2. Berennung:

oppugnatio, Erstürmung:  expugnatio

a) pluteus: Schutzwand aus Weidengeflecht mit nassen Fellen und Säcken

b) crates: Flechtwerk

c) vinea (Weinlauben): Laufhallen aus Holz, oben und seitlich gedeckt.

d) testudo: Gerüst aus starkem Holz, schiefes Dach - vorne bis auf den Boden

e) turris: hölzerner Turm auf Rädern oder Walzen, mit Stockwerken tabulata. In den oberen Stockwerken Standgeschütze (tormenta, ballistae, catapultae)

f) aries: (Widder) Sturmbock im unteren Stockwerk eines Turms oder in einer Schildkröte schwingend aufgehängt.

g) falces murales (Mauersicheln), dolabrae (Äxte)

h) scalae (Sturmleitern)

i) cuniculi (Minengänge)

 


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